Trump nimmt Bidens Insulin-Preis für sich in Anspruch

Der ehemalige Präsident Donald Trump räumte am Samstag ein, dass der Insulinpreis unter Präsident Joe Biden niedriger sei, dennoch möchte er, dass die Wähler seiner Regierung Anerkennung zollen.

„Der niedrige Insulinpreis wurde für Millionen Amerikaner von mir und der Trump-Regierung in die Hand genommen, nicht vom korrupten Joe Biden. Er hatte nichts damit zu tun“, schrieb Trump in einem Beitrag auf Social Truth. „Das alles geschah lange bevor er so traurig sein Amt antrat. Er versucht nur, sich die Lorbeeren für Dinge zu verdienen, die andere getan haben, in diesem Fall MICH!“

Dieser Kommentar kommt zu einer Zeit, in der Trump in der Gesundheitsreform, die für die Wähler im Vorfeld der Wahlen im November eine der wichtigsten Prioritäten ist, hinter Biden zurückliegt.

So ergab beispielsweise eine im Mai durchgeführte Umfrage der überparteilichen Forschungsgruppe für Gesundheitspolitik KFF, dass Biden in der Frage der Gewährleistung des Zugangs zu einer bezahlbaren Krankenversicherung einen Vorsprung von elf Prozentpunkten vor Trump hatte.

Biden lag in der Umfrage auch bei mehreren anderen gesundheitsbezogenen Themen vorn, obwohl die Kandidaten in Bezug auf die hohen Gesundheitskosten relativ uneinig waren. Die Umfrage befragte vom 23. April bis 1. Mai 1.479 erwachsene Amerikaner, und die Fehlerquote beträgt +/- 3 Prozentpunkte.

Es wird erwartet, dass die beiden Kandidaten am 27. Juni ihr erstes persönliches Präsidentenduell bestreiten.

Die Preisobergrenze für Insulin ist zu einem zentralen Beweisstück für Bidens umfassendere wirtschaftspolitische Argumentation im Wahlkampf gegen Trump geworden.

Im Rahmen des Inflationsreduktionsgesetzes erließ Biden eine Reihe von Maßnahmen zur Senkung der Arzneimittelpreise für ältere Menschen, darunter eine Deckelung des Insulinpreises auf 1435 TP1T pro Monat für Medicare-Empfänger. Der Präsident drängt weiterhin auf eine allgemeinere Deckelung der Insulinpreise, die auch junge Erwachsene abdecken würde.

„Statt 1400.000 Dollar im Monat für Insulin zu zahlen, müssen Senioren mit Diabetes nur 1435.000 Dollar im Monat bezahlen!“, sagte Biden in seiner Rede zur Lage der Nation im März. „Und jetzt will ich die Kosten für Insulin auf 1435.000 Dollar im Monat für jeden Amerikaner begrenzen, der es braucht!“

Der demokratische Parteichef versucht, die niedrigeren Insulinkosten als Beweis dafür heranzuziehen, dass diese trotz der hartnäckig hohen Inflation, die die Erholung der US-Wirtschaft nach der Pandemie bedroht, zur Senkung der Verbraucherkosten beigetragen haben.

Trump seinerseits unterzeichnete im letzten Jahr seiner Amtszeit eine Durchführungsverordnung, um die Preisobergrenze für Insulin ($35) aufzuheben. Biden setzte diese Politik später nach seinem Amtsantritt im Rahmen einer größeren Preissperre aus, um seiner Regierung die Möglichkeit zu geben, neue Regelungen zu prüfen, die in Kraft treten würden.

Doch die Erinnerung an die Gesundheitspolitik der Trump-Ära trübt bei manchen Wählern immer noch die Bilanz des republikanischen Präsidentschaftskandidaten. Eine im Dezember veröffentlichte All-America Economic-Umfrage von CNBC ergab, dass Biden in der Gesundheitsreform 19 Punkte vor Trump liegt.

Trump verbrachte die meiste Zeit seiner Präsidentschaft erfolglos damit, den Affordable Care Act aus der Obama-Ära aufzuheben, ohne eine tragfähige Alternative zur Gesundheitsversorgung anzubieten. Der ACA bietet rund 45 Millionen Amerikanern eine Krankenversicherung, so eine Schätzung des Weißen Hauses vom März.

Trump hat im Wahlkampf 2024 sein Versprechen, Obamacare zu ersetzen, verdoppelt, allerdings hat er noch nicht dargelegt, wie dieser Ersatz aussehen soll.

„Ich kandidiere nicht, um den ACA abzuschaffen, wie der korrupte Joe Biden es im ganzen Land verkündet“, sagte Trump in einem Video, das er im April auf seinem Truth Social-Konto veröffentlichte. „Wir werden den ACA viel besser machen, als er jetzt ist, und viel weniger kostspielig für Sie.“